Grundlage der baumonographischen Untersuchung zur Architektur der Universität Konstanz bildet meine 2011 abgeschlossene Masterarbeit im Studiengang der Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich, die unter dem Titel Freiheitsräume. Die Universität Konstanz am Leitfaden des Begriffs der Utopie die Architektur der Reformuniversität Konstanz behandelte. In der Untersuchung gewann die Durchdringung der Architektur durch die Kunst zentrale Bedeutung.
Seither brachten neue Quellen wichtige Erkenntnisse, die den Forschungsgegenstand in ein noch plastischeres Licht stellen. So gehört das Auffinden des Gutachtens von Jacob Berend BAKEMA, Gabriel EPSTEIN und Ferdinand KRAMER zu den Entdeckungen seither.
Neben profunder Recherche zur Quellenlage und der Arbeit im Archiv stützt sich die Studie insbesondere auf die Interviews mit einigen der hochbetagten Architekten. Hervorzuheben ist der Planungsleiter Wilhelm VON WOLFF, dem eine zentrale Rolle in der Gestaltfindung zuzuschreiben ist. Die Aufzeichnungen Wilhelm von Wolffs dokumentieren das theoretische Bewusstsein eines Architekten der Praxis. Seine Schriften und die mit ihm geführten Gespräche stellen einen außerordentlichen Wert bei der Aufarbeitung der Entstehungsgeschichte der Universität dar, da es die Zeit, das Denken, die äußeren Umstände und Kämpfe aus dem Blick eines Zeitzeugen und Beteiligten widerspiegelt, unabhängig der subjektiven Prägung. Darüber hinaus profitiert die Untersuchung durch den Zugang zu Städtebaumodellen, Skizzen und Photographien von Entwürfen, die im Privatbesitz und als wichtige Zeitdokumente zu sehen sind.
Die reich bebilderte Publikation zur Architektur der Universität Konstanz dokumentiert dabei einen Planungsweg, der gänzlich von den Themen der damaligen Zeit durchzogen ist und zeichnet, neben den architektonisch relevanten Fragen, ein Bild der Zeit.
von BOETTICHER, Heike (2016): Freiheitsräume. Die Universität Konstanz. Konstanz.
Schweizer Broschur, 162 Seiten, 114 Abbildungen.
Kontakt: Atelier Heike von Boetticher